vom Mendelpass zum Monte Penegal

vom Mendelpass zum Monte Penegal (Rother Wanderführer Bozen Kaltern)

Die Wanderung heute vom Mendelpass zum Monte Penegal führt uns mit atemberaubenden Blicken auf die Etschebene entlang des Mendelkamms. Vom Pass bis zum Penegal führt der Weg auf schmalen, steinigen Pfaden oft direkt am Abgrund entlang. Danach geht es unaufgeregter durch den Wald zurück zum Pass.

Wir entscheiden uns, von Kaltern mit der Mendelbahn zum Pass hinauf zu fahren. Am Mendelpass gibt es zwar auch Parkplätze, die Fahrt mit der Standseilbahn an sich ist aber schon ein Erlebnis. Hunde dürfen umsonst mitfahren. Es besteht allerdings Maulkorbpflicht. Auf dem Hinweg haben wir allerdings die gesamte Bahn für uns, so dass wir getrost darauf verzichten können 😉

Für die knapp 2 Kilometer lange Strecke braucht die Bahn etwa 10 Minuten. Den Blick kann man von Sekunde zu Sekunde weiter schweifen lassen. Kein Wunder bei einer Steigung von bis zu 64 Prozent. Wir passieren mehrere kleine Tunnel. Dann kommt die Passstraße in Sicht und wir erreichen die Bergstation.

Von der Station werden wir über den etwas in die Jahre gekommenden Pass geführt. Zur Zeit des Jugenstils war der Mendelpass jedoch eine sehr noble Urlaubsadresse, sogar Kaiserin Sissi schaute hier mal vorbei. Wir sind froh, das Touristensträßchen von Mendola zu verlassen und befinden uns schon wenige Meter später auf einem schmalen Pfad am Rande des Mendelkamms. Die erste Aussicht samt Bank lässt auch nicht lange auf sich warten 🙂

Zum Teil mit Geländern gesichert folgen wir der Steilkante des Mendelkamms. Absturzgefahr besteht, so lange man auf den Wegen bleibt eigentlich nicht. Trotzdem hat der von Steinen und Wurzeln durchsetzte Pfad es in sich. Meine Hunde würde ich hier auf keinen Fall unangeleint laufen lassen. Dafür ist die Felskante doch zu nah.

Wieder erreichen wir eine tolle Rastmöglichkeit. Wir lassen den Blick schweifen, inhalieren trotz diesigem Himmel diese fantastische Aussicht über das Südtiroler Unterland.

In der entgegengesetzten Richtung liegt uns Bozen zu Füßen. Etsch und Brennerautobahn bahnen sich ihren Weg am Rande des Zentrums.

Als wir auf die Straße zum Penegal treffen, beschließen wir einen Abstecher zum Monte Toval in unsere Tour einzubauen. Auf dem Stichweg dorthin gelangen wir an ein felsiges Stück, dass einer kleinen Kletterpartie gleicht. Hoch noch relativ einfach, sollte man sich hier auf dem Rückweg beim Gehen schon konzentrieren und trittsicher sein.

Das Gekraksel wird aber belohnt. Am Monte Toval wartet eine schattige Sitzgruppe mit Blick auf den Kalterer See auf uns. Auch den Mendelpass, wo wir unserer Tour begonnen haben, können wir von hier sehen. Aber Achtung, am Rande der Wiesenfläche geht es über hundert Meter senkrecht in die Tiefe!

Auf dem gleichen Weg wandern wir nach einer ausgiebigen Pause wieder zurück zum Hauptweg. Hier treffen wir erneut auf die Straße, queren diese und gelangen, nachdem wir rechts auf einen Trampelpfad biegen, nach kurzer Zeit zum Gipfelkreuz des kleinen Penegal. Eine riesige Tischgruppe lädt erneut zum Pausieren ein. Wir setzen uns aber lieber kurz in den Schatten eines Baumes am Rande des Abgrundes.

Ein Trampfelpfad führt uns zurück auf den Hauptweg. Diesem folgen wir ein kurzes Stück, bevor wir erneut auf einen schmalen Pfad abbiegen.

Auch hier kommen wir an einer Tischgruppe vorbei. Aber auch auf den Felsen hoch über dem Etschtal lässt es sich prima die Aussicht genießen.

Schließlich erreichen wir den Monte Penegal. Hier treffen wir auf rastende Mountainbiker. Und auch einige Familien, die den Berg direkt angefahren haben, sind hier unterwegs. Uns ist es hier zu voll, das Hotel samt Gaststätte hat eh geschlossen, also halten wir uns am Gipfel nicht lange auf.

Im Gegensatz zu der im Rother beschriebenen Tour wollen wir nicht über den selben Weg zurück zum Mendelpass wandern. Auch wenn die Aussichten uns durchaus nochmal reizen würden, ich mag es nicht so gerne, den gleichen Weg hin und zurück zu laufen. So beschließen wir durch den bewaldeten Hang zu wandern. Entlang der Wiesen unterhalb des Penegals geht es für uns also ab jetzt eine ganze Weile bergab. Wir denken schon, wir sind zu weit abgestiegen. Dann erreichen wir eine große Kreuzung (Tranzi) mit dem Hinweis auf Medola.

Hier biegen wir auf den Sentiero dei Siori, den Wassersteig. Der schmale Pfad führt uns zurück nach Mendola. Rechts und links des Weges passieren wir einige kleine Felsen. Manchmal liegen sie auch mitten auf dem Weg 😛

 

In Mendola gibt es in einem der Restaurants einen großen Eisbecher, bevor es für uns mit der Standseilbahn wieder hinab nach Kaltern geht. Diesmal ist es voller als auf dem Hinweg. Wir bekommen zwei Maulkörbe in die Hand gedrückt. Ob diese angelegt werden kontrolliert aber niemand. Glück gehabt 😉

Hier findet ihr alle Fotos der Tour:

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