Monte Baldo

Monte Baldo

Am zweiten Tag unseres Italienurlaubs zog es uns zum Gardasee, wo wir von Malcesine mit der Seilbahn auf den 1800 Meter hohen Monte Baldo fahren wollten. Eigentlich hatten wir lediglich eine kleine Aussichtsrunde auf dem Gipfelkamm geplant… Irgendwie wurde daraus dann doch eine 11 Kilometer lange Tour mit 1700 Metern Abstieg 😮

Im Gegensatz zu vielen Seilbahnen im Bozener Land, fährt die Bahn bei Malcesine fast das gesamte Jahr. Hunde dürfen gegen einen Aufpreis mitgenommen werden, müssen jedoch einen Maulkorb tragen, was jedoch nicht wirklich nachhaltig kontrolliert wurde. Bis zur Mittelstation bin ich etwas zu regeltreu und Amy und Pluto finden das so gar nicht schön, da sie zugegebenermaßen auch überhaupt nicht an diese Teile gewöhnt sind. Nach dem Umstieg sieht das dann schon ganz anders aus 😉 So richtig genießen kann ich den Panorama-Ausblick beim Hinauffahren aber nicht; die Kabine ist ziemlich voll und ich verkrümelt mich lieber zu den Hunden auf den Boden. Gut, dass es eh recht diesig ist 😉

Oben angekommen genießen wir dann abseits der Touristenmassen und Restaurants erst einmal die Aussicht. Auch wenn es heut den ganzen Tag etwas diesig sein wird, es ist himmlisch 😍

Über den gräsernen Kamm des Berges schlendern wir mit einigen anderen Touristen weiter zu einem Aussichtspunkt.

Unterwegs können wir einige Paragleiter beim Starten beobachten. Himmlisch, aber auch irgendwie ein bisschen verrückt diese Sportart. Wir genießen lieber weiter die Aussicht mit dem sicheren Boden unter den Füßen und blicken den Fliegern neidvoll nach 😉

Am Aussichtspunkt tummeln sich die Touristen und so entschließen wir uns den einsamen Pfad bergab zu wandern. Das erste Stück ist noch recht gut zu gehen. Dann wird der Untergrund jedoch anspruchsvoller. Ich muss Amy und Pluto hinter mir halten, da es steil hinab geht und ich auf dem felsigen Weg nur langsam Voran komme.

An einem kleinen Speicherteich stoßen wir auf den Sentiero del Ventrar, einen Alpin-Wanderweg, der definitiv nichts für Menschen mit Höhenangst ist. Die Blicke vom Sentiero sind beeindruckend, teilweise aber ganz schön schwindelerregend. Der schmale Pfad windet sich zudem nicht ganz ungefährlich an der Felswand entlang. An einigen heikleren Stellen gibt es Stahlseile, die beim Durchqueren der Schluchten helfen. Für uns heute ein Glücksfall, denn in den schattigen Kehren liegt noch Schnee und wir können uns festhalten.

Schließlich verlassen wir den Sentiero und halten uns in Richtung Prai. Zunächst geht es noch eine Weile weiter entlang der Steilwand. Rechts bieten sich mehrere Möglichkeiten Abstecher zu Felsvorsprüngen einzubauen. Vielleicht für ein Picknick. Da es allerdings zu fisseln anfängt und uns mittlerweile bewusst wird, dass wir doch, zumindest bis zur Mittelstation absteigen werden, gehen wir nach einigen tiefen Durchatmern weiter 😉 Der Pfad ist zwar immer noch wunderbar schmal, eindeutig jedoch nicht mehr so Herzklopfen erregend 😉

Vor Prai mündet der Pfad dann in einen Wirtschafstweg. Wir schlendern durch Prai, das ziemlich verlassen wirkt. Um so komischer, als wir auf eine Truppe Bauarbeiter treffen, die die Straße neu asphaltieren.

Hinter Prai passieren wir nochmal einen schönen Ausschtspunkt, an dem wir kurz Innehalten und den Blick auf den Gardasee genießen.

Den restlichen Abstieg zur Mittelstation führt uns der Weg dann hauptsächlich durch den Wald. Es geht für mein Empfinden allerdings etwas unschön über eine schlecht asphaltiertes, recht steil hinab verlaufendes Sträßchen. Ganz schön anstrengend für die Beine. Im letzten Drittel des Abstiegs gibt es allerdings die Möglichkeit auf den MTB-Trail auszuweichen.

Endlich kommen wir an der Mittelstation an. Ich bin zugegebenermaßen schon ziemlich platt. Da für die nächste Gondel aber schon 2 Hunde anstehen und ich keine Lust auf Stress habe, mach ich mich lieber auf, das letzte Stück hinunter nach Malcesine auch noch zu laufen 😉

Und was soll ich sagen, das Stück hinunter zur Seilbahnstation ist nochmal richtig schön. Hauptsächlich schmale Pfade führen uns bergab. Wir durchqueren Olivenhaine und eine kleine Schlucht.

Kurz bevor wir die Talstation erreichen, bietet sich uns nochmal ein toller Blick auf Malcesine mit seiner Burg und dem Gardasee. Völlig erledigt kommen wir schließlich am Parkhaus an. Morgen gibt es bestimmt Muskelkater 😉

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Der Abstieg von 1700 Metern auf nur 11 Kilometern war schon ganz schön heftig. Da uns das Wegstück zwischen Prai und der Mittelstation aber auch nicht so gut gefallen hat, würde ich euch empfehlen von hier wieder auf den Monte Baldo zu wandern. Der Sentiero del Ventrar ist auf jeden Fall eine Wanderung wert. Man sollte jedoch schwindelfrei und trittsicher sein. Aber auch wenn ihr nur hinauf zum Gipfel fahrt lohnt es sich, der Rundumblick ist einfach nur himmlisch 😍