Crisloner Berg
Crisloner Berg (Rother Wanderführer Dolomiten 2)
Direkt nach dem Frühstück geht es für mich und die Hunde heute auf die andere Seite des Etschtales, wo wir im Naturpark Trudner Horn um den Crisloner Berg wandern möchten.
Nach einer kurzen Anfahrt parken wir am Ortseingang von Truden. Weitere Parkplätze befinden sich oberhalb des Ortes. Für uns geht es zu Fuß durch das Dorf. Hier treffen wir auch auf die Markierung des Europäischen Fernwanderweges E5.
Hinter Truden führt uns ein gepflasterter Weg bergauf. Auf einem Wiesenhang bietet sich nach kurzer Zeit ein schöner Blick zurück in Richtung Ort, bevor der Weg weiter in den Wald hinein führt. An einer Weggabelung halten wir uns geradeaus und folgen der Markierung 2A. Schon bald wird der Weg schmaler, bis er als Singletrail im steilen, von Heidekraut überwucherten Hang entlang führt.
An einer Kehre kommen wir an das erste felsige Stück an dem es senkrecht in die Tiefe geht. Der Blick ist fantastisch. Ein bisschen krakselig ist es an dieser Stelle allerdings schon. Hunde sollten hier frühzeitig angeleint werden. Auf dem gesamten nächsten Wegstück besteht Absturzgefahr!
Nicht ganz unanspruchsvoll geht es weiter. In etlichen engeren und größeren Serpentinen windet sich der Pfad zum Teil auch ganz nah am Abgrund an der Nordseite des Crisloner Berges entlang. Es geht stetig bergan bis wir den Felsabbruch der Hochwand erreichen.
An der Hochwand bietet sich uns ein beeindruckender Blick über das Etschtal. Bei der Tischgruppe machen wir Rast – Es gibt Frühstück 🙂
Genau gegenüber erblicken wir Aldein, von wo aus wir unsere erste Wanderung in diesem Urlaub begonnen haben.
Links fällt unser Blick auf die beeindruckende Bergspitze des Weißhorns. Durch die beeindruckende, unter dem Weißhorn liegende Bletterbachschlucht wäre ich eigentlich gerne gewandert. Allerdings gibt es für die Schlucht eine Wintersperre bis Mai 🙁
Hinter dem Aussichtspunkt führt der Pfad in einen Steilhang, den wir am Fels gedrängt durchqueren. Links schreit ein dünnes Stahlseil nach meiner Hand. Rechts verhindert ein Holzgeländer allzu nahe Schritte an den Abgrund.
Hinter der Steilwand passieren wir eine weitere aussichtsreich positionierte Bank, bevor wir in einigen Serpentinen bergab geführt werden. Bei der nächsten Weggabelung entschließen wir uns entgegen der Wanderroute im Rother links abzubiegen um einige weitere schöne Aussichtspunkte am Berg in die Tour einzubauen. Und schon nach kurzer Zeit führt uns der jetzt breite Waldweg zu einem weiteren grandiosen Aussichtspunkt 🙂
Auf dem breiten Waldweg bleibend durchwandern wir die mit Lärchen bewachsenen Wiesen. Hier begegnen uns die ersten Wanderer am heutigen Tag. War die Runde bislang nur bedingt für den Freilauf geeignet, besteht auf dem Teilstück im Wald keine Absturzgefahr. Und die große Lärchenwiese mitten im Wald eignet sich prima zum Toben 🙂
Am Waldrand gelangen wir an ein Jesuskreuz. Hier erhaschen wir erneut einen Blick auf das Weißhorn. Wir halten uns rechts und folgen der Beschilderung zur Aussichtsplattform Leger.
Die neu angelegte Plattform liegt direkt oberhalb von Truden, das sich so perfekt wie ein Dorf einer Modelleisenbahn in die Gebirgslandschaft einfügt. Die höchsten Gipfel der südlichen Fleimstaler Alpen sind sogar jetzt, Mitte April, noch mit Schnee bedeckt.
Hinter der Plattform folgen wir eine ganze Weile dem breiten Spazierweg, bis dieser in einen schmalen Pfad übergeht, der uns hinunter zur Crislon Alm auf einer aussichtsreichen Hochebene des Crisloner Berges führt.
Wer mag kann hier einkehren. Allerdings ist die Alm bei Wanderern sehr beliebt und da sie von Truden auch fußläufig über eine breite Forststraße erreichbar ist, herrscht hier ordentlich Verkehr.
Bei der Alm treffen wir wieder auf die im Rother vorgeschlagene Tour, der wir jedoch nur kurze Zeit folgen. Bei einer Wiese bietet sich die Gelegenheit über einen schmalen Pfad Richtung Truden zurück zu wandern, anstatt der Forststraße zu folgen.
Kurz bevor wir in den Ort gelangen, müssen wir dann doch mit der Forststraße Vorlieb nehmen, die für den öffentlichen Verkehr jedoch gesperrt ist.
Im Nachhinein sind wir wahrscheinlich mehr auf eigenen Pfaden unterwegs gewesen, als auf der entsprechenden Rother Tour. Ohne den Wanderführer wären wir allerdings niemals auf die Runde aufmerksam geworden, die sich definitiv 100 prozentig gelohnt hat.
Alle Fotos unserer Wanderung findet ihr hier: