Um den Col dei Bos

Um den Col dei Bos (Rother Wanderführer Dolomiten 6)

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Hatten wir bei der gestrigen Tour noch Sonne satt, sollten wir heute in dichten Wolken wandern. Mit dem Auto geht es in Richtung Cortina d’Ampezzo, wo wir am Falzaregopass in die Lagazuoi-Gondelbahn steigen, die uns in kürzester Zeit 600 Meter hinauf befördert. Etwas mulmig ist uns schon, vor allem weil wir schon nach wenigen Metern von einem dichten Wolkenband verschlungen werden. Hunde fahren hier übrigens umsonst 🙂 Auch auf die eigentliche Maulkorbpflicht in allen öffentlichen Verkehrsmitteln Italiens wurde hier nicht geachtet. Ich weiß allerdings nicht wie es im Sommer bei Hochbetrieb ist. Oben angekommen ist auf über 2700 Metern erst einmal durchatmen angesagt 😉 Schnell bin ich froh, dass Amy und Pluto ihre Mäntel anhaben, es ist echt kalt und ein wenig Schnee liegt auch 😉 Von der Bergstation schlagen wir zunächst den Weg in Richtung des kleinen Lagazuoi-Gipfels ein. Nach kurzer Zeit müssen wir jedoch umkehren, die Sicht ist einfach zu schlecht, das Gelände zu unübersichtlich und gefährlich. So machen wir uns an den Abstieg, der uns um den Col dei Bos herum führt. In Serpentinen wandern wir eine geröllige Flanke des Berges hinab und stoßen dabei immer wieder auf Überreste des Dolomitenkriegs. Es muss wirklich schlimm gewesen sein in dieser schroffen und gefährlichen Umgebung um sein Leben zu kämpfen. Wir passieren mehrere Sättel und immer wieder auch Hochebenen voller Geröll und Karrenfelsen. Mit Glück könnt ihr wie wir auch Murmeltiere beobachten 😉 Kurz vorm Sattel des Col dei Bos gelangen wir aus den Wolken hinaus und der Blick fällt sofort auf die kolossalen Tofana-Wände. Schließlich gelangen wir auf eine alte Kriegsstraße der wir weiter bergab folgen. Ein Stück geht es wieder bergan, dann erreichen wir die Überreste einer großen Kriegsstellung unterhalb der Wände des Torri di Falzarego. Von hier folgen wir dem Pfad wieder in Richtung Talstation der Seilbahn. Bei der heutigen Runde waren Amy und Pluto fast komplett angeleint. Die dichten Wolken haben es einfach schlichtweg unmöglich gemacht das Gelände einzuschätzen. Trotzdem war es eine atemberaubend schöne Runde – auch oder vielleicht sogar gerade wegen der Wetterbedingungen 😉

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