Im Reich der Fanes
Im Reich der Fanes (KOMPASS-Wanderführer Dolomiten 4)
Nach einem Tag Pause geht es für uns wieder zum Wandern. Heute steht eine Tour durch das sagenumwobene Reich der Fanes an.
In den Bergen wohnte einst eine einsame Anguana, eine Wald- und Wasserfrau, der nur die Murmeltiere Gesellschaft leisteten. Eines Abends kam eine Frau mit einem Kind des Weges, doch noch ehe die Anguana ein Wort mit ihr sprechen konnte, brach die Fremde tot zusammen. Die Anguana nahm das Kind, ein Mädchen, bei sich auf und nannte es Moltina. Wie das Kind heran wuchs, freundete es sich mit den Murmeltieren an, lernte ihre Sprache und konnte sogar ihre Gestalt annehmen.Der Prinz der Landrines begegnete der jungen Moltina, die mit den Murmeltieren aufgewachsen war, verliebte sich und heiratete sie. Er brachte dem Fanesvolk die Kampfkunst bei und wurde zu seinem König ernannt. Die Soldaten bauten ihm am Fuße der Zehnerspitze ein Schloss und malten ein weißes Murmeltier über dem Eingang. Das Fanesreich wurde groß und mächtig und das Volk lebte in Frieden, bis der letzte König sich mit dem Adler verbündete, sein Volk verriet und das Fanesreich ins Verderben stürzte.
Wir starten mit der Wanderung an der Pererü-Hütte. Von hier führt ein Steig an einem trichterförmigen Geröllfeld vorbei hinauf ins Hochtal. Der Weg steigt zum Teil schon recht heftig an. Der Weg zurück zur Pederü-Hütte ist dafür atemberaubend schön 😉 Wer es gern bequemer mag, kann aber auch Hin- und Rückweg über den Schotterweg gehen. Für mich kommt das nicht in Frage. Mein Vater und seine Frau nutzen diese nicht so anstrengende Variante jedoch nach dem ersten Anstieg. Ich wandere also allein weiter durch das felsige, von Latschenkiefern geprägte Hochtal. Die Berge um uns herum sind gigantisch. Die tief hängenden Wolken lassen die Landschaft richtig mystisch wirken 😉 Ein paar Mal trifft der Weg sogar wieder auf die Straße, so dass ich auf meinen Vater und seine Frau treffe 😉 Schließlich geht es gemütlich über die Wiesen der Kleinfanes-Alm. An einem mäanderndem Wasserlauf, der im unteren Tal irgendwie versickert, können sich die Hunde erfrischen. Schließlich erreichen wir die große Fanes-Alm. In der gemütlichen Hütte wärmen wir uns auf und stärken uns. Lecker kann ich da nur sagen 😉 Dann geht es wieder zurück zum Ausgangspunkt der Tour.
Wer mag kann die Tour noch bis zum Limosee erweitern. Einen Abstecher zum Grünen See solltet ihr auf dem Rückweg aber unbedingt einbauen.