Valle di Preda Rossa
Valle di Preda Rossa
Unsere letzte Tour in Italien führte uns in Valle di Preda Rossa. Ein Besuch der zwei, dicht hintereinander liegenden Hochebenen gilt als absoluter Geheimtipp. Das Tal bietet zwar keine Weitsichten, ist dafür aber ringsum von imposanten Felswänden eingeschossen. Und mitten hindurch fließt ein glasklarer Bach – Einfach herrlich 🙂
Unser Wanderausflug beginnt auf fast 2000 Metern Höhe. Die Sonne steht zwar schon am Himmel, noch liegt das Tal aber im Schatten der gewaltigen Felswände. Die Landschaft ist mit Raureif überzogen und die Moorflächen sind vereist. Es ist klirrend kalt. Gut, dass ich die Mäntel für Amy und Pluto dabei hab 😉
An der rechten Talseite begleiten wir den traumhaften Bach bis wir zu einer Brücke gelangen, hinter der das ganze Ausmaß der ersten Hochebene sichtbar wird. Schon jetzt bin ich total verzaubert, schade, dass niemand dabei ist um mein breites Grinsen zu sehen 😉
An der Brücke halten wir uns links und gelangen so an den Talrand. Holzbohlen und kleine Stege führen uns trockenen Fußes durch das alte Torfmoor.
Noch bevor wir die Moräne am Ende des Plateaus erreichen bietet sich ein Abstecher zum Panoramapunkt an.
Der Pfad ist schmal, steil und zum Teil mit Felsen durchsetzt. Der Aufstieg lohnt aber in jedem Fall 🙂
Wieder unten angekommen geht es nun zum hinteren Teil der Ebene. Ein felsiger Pfad führt uns die von Lärchen besiedelte Moräne hinauf. Rechts bahnt sich der Bach unbeirrt seinen Weg.
Auch wenn wir hier ganz schon krakseln müssen, die Anstrengung wird belohnt, denn noch bevor wir das zweite Plateau erreichen schreit ein flacher Fels inmitten des hinabstürzenden Baches geradezu nach einer Rast. Gigantisch sag ich euch 🙂
Dann ist endlich die zweite Ebene erreicht. Das Plateau ist deutlich kleiner als das erste, aber mindestens doppelt so zauberhaft 🙂 Auch hier gibt es eine kleine Brücke, die wir auf dem Hin- und Rückweg überqueren.
Dahinter folgen wir teils dem Pfad durchs Tal, teils bahnen wir uns einen eigenen Weg. Links gibt es die Möglichkeit zum Rifugio Ponti weiter zu wandern. Allerdings soll der Pfad weiter bergauf sehr anspruchsvoll sein.
Uns reicht das Erkunden der Hochebenen für den letzten Urlaubstag und so machen wir uns auf der anderen Talseite an den Abstieg. Zunächst auch recht steinig und von Felsen durchsetzt ist der Weg dann deutlich einfacher zu gehen als hinauf.
Wir überqueren die Brücke in der unteren Ebene und gelangen auf dem bereits bekannten Weg zurück zum Parkplatz. Wer wie wir nicht bis zum Rifugio Ponti wandern, jedoch dennoch einkehren möchte, kann am Rifugio in Sasso Bisolo halten 😉
Zum Glück bin ich bei der Urlaubsvorbereitung auf das Tal aufmerksam geworden – in all meinen Reiseführern gab es dazu nämlich nix 😉 Vielleicht liegt das aber auch an der abenteuerlichen Anreise. Die letzten 10 Kilometer führen in etlichen Serpentinen vorbei an Sasso Bisolo hinauf nach Preda Rossa. Immer wieder gibt es auf dem Wegstück Felsstürze – den letzten gab es erst vor wenigen Wochen. Damals musste man dann etwa 300 Höhenmeter unterhalb der Hochebene parken. Außerdem führt die enge Straße durch einen kurzen, jedoch unbeleuchteten, einspurigen Tunnel. Um den Verkehr gering zu halten, ist für die Benutzung der Straße wohl eigentlich eine Erlaubnis des Bürgermeisters notwendig. In der Nebensaison konnte ich so bis nach oben fahren und im Sommer kann man die Straße meines Wissens nach Bezahlung einer Maut befahren.