Nez de Jobourg

Rother Wanderführer Normandie Tour 16

Amy vor der Felsformation Nez de Jobourg

Beim Frühstück beschließen wir, dass wir heute nochmal eine felsige Tour laufen möchten. Schnell fällt unsere Wahl auf die Route am Nez de Jobourg, wo sich die höchsten Klippen der Normandie befinden. Nach gut 40 Minuten Anfahrt parken wir das Auto am Stand in der Bucht d’Écalgrain. Es ist Ebbe und die Bucht ist so verlockend schön, dass wir am Strand erst einige Zeit herumtrödeln bevor wir zur eigentlichen Tour aufbrechen.

Wieder zurück am Parkplatz entschließen wir uns die Tour entgegen der Laufrichtung zu erwandern. So haben wir das deutlich schönere Stück der Wanderung, das direkt an den Klippen direkt vor uns statt am Ende der Tour. Hinter einer kleinen Holzbrücke führt uns ein Weg über einen Wiesenhang leicht bergauf. Die Sicht zurück auf die Baie d’Écalgrain ist einfach klasse 🙂

Nach kurzer Zeit führt uns der Weg zu einem Kap, dem Côte Soufflée . Hier zweigt der eigentliche Wanderweg links ab und geht in einen Pfad über. Bevor wir diesem folgen wollen wir jedoch das Kap erkunden und biegen auf einen Trampelpfad, der uns bis zum felsigen Ende des Kaps führt. Amy habe ich mittlerweile angeleint, da es mir an einigen Stellen doch zu steil ab geht.

Wieder zurück auf dem Hauptweg gelangen wir auf einem schönen Pfad stetig aber gemütlich durch ein Seitental bergauf. Verlieren wir das Meer und die Klippen zunächst aus den Augen, bietet sich weiter oben nochmals ein sehr schöner Blick über die Bucht d’Écalgrain. Entlang einer alten Steinmauer gelangen wir zum nächsten Kap, dem Nez des Voidries. Da es hier einen Parkplatz gibt, treffen wir hier auch auf andere Menschen, das bisherige und auch das kommende Wegstück entlang der Klippen werden wir aber für uns haben. Am Kap gibt es ein kleines Restaurant, das momentan allerdings geschlossen hat.

der Pfad führt in ständigem Auf und Ab am Hochufer entlang

Vom Nez des Voidries können wir schon auf das der Tour namensgebende Kap blicken, das Nez de Jobourg. Herrlich. Die Bucht von Senival liegt zu unseren Füßen als wir den schmalen Pfad weiter folgen, der uns von jetzt an in ständigem Auf und Ab und an ein paar Stellen ausgesetzt das Hochufer entlang führt. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind hier bestimmt von Vorteil. Eine wirkliche Absturzgefahr – zumindest solange man auf den Wegen bleibt – sehe ich allerdings nicht. Angelangt am Nez de Jobourg wird auch direkt davor gewarnt das Kap zu betreten. Allerdings besteht das Verbot wohl eher zum Schutz der vielen Vogelarten.

Nachdem wir das Kapp an einem Sattel passiert haben, erstreckt sich vor uns nochmals eine schöne Bucht. In der Ferne können wir einen Pfad erkennen, der sich in die malerische Bucht von Pivette hinab windet. Weit oben und mit einem wundervollen Ausblick passieren wir auch diese Bucht. An dessen Ende werden wir nochmals, am Ende auch recht steil, hinab geführt um das kleine Tal Moncaneval zu durchwandern. Von blühenden Ginstersträuchen begleitet führt uns die Route dann schließlich fort von der Küste. Schade eigentlich. Das Wegstück bisher hat uns ausgesprochen gut gefallen ❤

Dem Tal von Moncaneval folgend gelangen wir stetig bergauf, bis wir schließlich den Weiler Dannery erreichen. Auf kleinen Sträßchen geht es von hier durch mehrere kleine Orte, die uns allesamt aufgrund ihrer, mehr oder weniger gut restaurierten, aber immer schönen Steinhäuser gefallen. Hinter dem Weiler Les Fontaines biegen wir auf einen Feldweg, der uns nach wenigen Minuten hinauf in das Dorf Merquetot bringt. Dieses durchwandern wir und gelangen dann wieder auf einen Feldweg. Im Gegensatz zur Tour im Wanderführer lassen wir den Teil beim Weiler Laye weg und biegen auf einen Trampelpfad, der uns direkt zur Straße hinunter bringt. Nach etwa 200 Metern sind wir dann wieder am Ausgangspunkt der Tour.

Mit fast 10 Kilometern ist die Runde heute nicht arg lang. Trotzdem waren wir mit dem Abstecher zum Strand am Anfang der Tour gut 4 Stunden unterwegs. Wohl aber eher wegen des Genusswandelns, nicht wegen des Anspruchs. Der Pfad entlang der Küste erfordert schon etwas Trittsicherheit, ganz bestimmt Schwindelfreiheit und wegen des Auf und Abs auch ein Mindestmaß an Kondition. Sicher könnte man einen gut erzogenen Hund das gesamte Küstenstück ohne Leine laufen lassen. Ich war dafür zu schissig und so beschränkte sich Amys Freilauf heute mit Ausnahme kurzer Teilstücke auf das Toben am Strand. Trotzdem war es herrlich. Die Tour ist absolut empfehlenswert.