Genusstour Eine romantische Burg

Frühling 2016

Auf weniger als 6 Kilometern führt uns diese Genusstour aussichtsreich durch eine sagenhaft wilde Landschaft. Auf abenteuerlichen, teils im steilen Hang verlaufenden Pfaden verläuft der Weg einmal rund um Burg Reinhardstein, die hoch über dem idyllischen Warchetal thront.

Die Genusstour beginnt am Wanderparkplatz direkt an der Staumauer des Lac de Robertville. Vorbei am Chalet du Barrage folgen wir dem grünen Rechteck, unserer Wegmarkierung, und gelangen so durch ein Holzgatter in einen Fichtenwald. Ein schmaler Pfad führt uns am Steilhang entlang. Schon nach wenigen Minuten können wir einen ersten Blick auf die romantische Burg genießen. Einfach herrlich 🙂

Beim nächsten Abzweig biegen wir rechts auf einen steilen Pfad, der uns durch ein Siefental ein kurzes Stück bergab führt. Hinter einer Bachquerung entschließen wir uns zu dem ausgeschilderten Abstecher zum Wasserfall. Wir steigen also über einen weiteren steilen Pfad hinunter ins Tal der Warche. Euch würde ich empfehlen, den Abstecher erst im späteren Verlauf der Wanderung einzubauen, da ihr dann sowieso entlang der Warche wandert. Wir müssen so den steilen Hang schließlich auch wieder hinauf 😉

Schließlich erreichen wir an einem Steg die Wache. Wir folgen dem Fluss über einen von Felsen durchsetzten Pfad in Richtung Burg. Ganz schön rutschig, aber die Füße bleiben trocken. Dann erreichen wir den schmalen, aber dennoch höchsten Waserfall Belgiens. Direkt unterhalb der Burg stürzt sich das Wasser 60 Meter hinab in das Tal der Warche.

Fast 20 Minuten verbringen wir am Wasserfall. Das Warchetal zeigt sich richtig wild. Das Tal ist schmal, die Warche hat sich im Laufe der Zeit tief in die Landschaft gegraben. Das Flussbett ist von einigen größeren und Hunderten kleinen Felsblöcken durchzogen. Die Burg thront hoch über uns und alles ist mit dem Rauschen den Wasserfalls unterlegt. Ein fantastischer Ort 🙂

Endlich können wir uns losreißen, krakseln den Hang wieder hinauf und gelangen so zurück auf die eigentliche Genusstour. Der Weg verläuft jetzt hoch über der Warche. Eigentlich auch aussichtsreich – hier hat sich mittlerweile aber ein Wolkenschleier über die Landschaft gelegt. Und obwohl es schon fast Ende April ist, fängt es sogar an leicht zu schneien. Burg Reinhardstein können wir trotzdem noch gerade so erkennen 😉

Weiter geht es zum Aussichtspunkt “Napoleons Nase”. Hoch über dem Tal der Warche ragt der Felsvorsprung aus dem Wald heraus. Es geht einige Meter senkrecht hinab. Passt hier also auf eure Hunde auf! Die Sicht ist immer noch ziemlich getrübt. Macht aber nichts, so diesige Touren haben ja auch immer was 😉

Ein mit Wurzeln durchsetzter Pfad führt uns weiter am Hang entlang. Viele Bäume hier sind recht frisch umgestürzt oder beschädigt. Bestimmt die Folgen der diesjährigen Unwetterlage rund um Ostern.

Der Pfad wird kurzzeitig ein wenig breiter und wir durchwandern in einer Kehre eine weitere, ältere Sturmschneise. Der Blick hinunter auf die Warche ist jedoch toll. Finden Amy und Pluto wohl auch 🙂 Mittlerweile hat es auch aufgehört zu schneien und die Sonne zeigt sich sogar hin und wieder. Aprilwetter eben 😉

Ein fantastisch märchenhafter Pfad führt uns durch einen mit Felsen durchzogenen Eichenwald hinab ins Tal der Warche. Steine und Bäume sind von Flechten, Moos und Gräsern bedeckt und schimmern in den unterschiedlichsten Grüntönen.

Dann erreichen wir die Warche, die wir schließlich auf einer schönen Holzbrücke überqueren. Wäre es wärmer, würden wir hier bestimmt länger verweilen; rasten, picknicken und mit den Füßen im Wasser umhertapsen.

Nach wenigen Schritten gelangen wir an einen größeren Seitenarm der Warche, den Bayehonbach. Wenige hundert Meter stromaufwärts dieser Stelle verläuft eine weitere Genusstour, die wir hundertprozentig auch noch erwandern werden 😉 Heute kreuzen wir mit Hilfe eines erst kürzlich reparierten Steges jedoch nur den Bayehon.

Wir halten uns rechts und erreichen einen schönen Rastplatz direkt am Wasser. Von hier geht es dann eine ganze Weile flussaufwärts, immer am Ufer des wilden Flusses entlang.

Auch hier ist alles von einer weichen Moosschicht bedeckt. Da sonst alles noch karg ist und die Bäume wohl erst in einer Weile neue Blätter sprießen lassen, kommt das Grün am Boden so richtig zur Geltung 🙂

Im hinteren Bereich des Tals biegt unser Weg auf einen steil ansteigenden Pfad hinauf in den Wald. Wenn ihr bislang auf den Abstecher zum Wasserfall verzichtet habt, vorm Aufstieg bietet es sich nochmal an. Unser Pfad bergauf ist zwar kurz beschwerlich, schnell landen wir jedoch wieder auf einem breiteren Weg, der uns zur Burg führt.

Schließlich stehen wir vor dem Eingang der Burganlage. Am Wochenende kann Burg Reinhardstein wohl auch besichtigt werden. Auch heute ist das Tor offen. Mein Mann wartet nach einem Besuch der Rennstrecke bei Spa schon im Auto und so verzichte ich schweren Herzens auf einen Rundgang über das Gelände.

Bei der Burgzufahrt führt der Pfad  über eine Holzbrücke weiter auf die Rückseite des Hanges. Von hier werden wir auf einem breiten Wanderweg zur Talsperre geführt.

Links liegt der Lac de Robertville, rechts können wir tief hinab ins ursprüngliche, von Felsen zerklüftete Tal der Warche blicken. Auf der anderen Seite der Staumauer erreichen wir schließlich den den Wanderparkplatz.

Alle Bilder unserer Tour findet ihr hier:

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Fazit:

Obwohl diese Runde gerade einmal knapp 6 Kilometer lang ist, sollte man den Weg nicht unterschätzen. Gerade nach Regenfällen könnten die Pfade im Hang morastig und damit beschwerlich zu Begehen sein. Gutes Schuhwerk ist bei der Tour auf jeden Fall zu jeder Witterung Pflicht. Dafür geht es aber auch viel über naturbelassene, bei gutem Wetter bestimmt noch aussichtsreichere Pfade und durch das schöne Warchetal. Uns hat es auch mit fehlender Fernsicht sehr gut gefallen 🙂 Hunde können einen Großteil der Runde ohne Leine laufen. An der Felsformation “Napoleons Nase” müsst ihr aufpassen – Absturzgefahr!