Unser Großbritannien Abenteuer
Ein Traum wird wahr…
und ich werd verrückt! Jetzt gibt kein zurück mehr 🙂 Im Sommer 2017 geht es für Amy, Pluto und mich 33 Tage und 32 Nächte nach Great Britain, wo wir durch England, Schottland und Wales reisen wollen 😀 😀 😀
So lange allein unterwegs zu sein wird bestimmt ein richtiges Abenteuer 🙂 Allerdings sollte so eine lange Reise auch vernünftig geplant werden. So spontan, dass ich einfach drauf los reisen und hinnehmen kann wohin der Wind mich trägt, bin ich nämlich nicht. Aber ich arbeite an mir 😉 Auch wenn ich mich in meinen Träumen Mutterseelen allein in einem Zelt inmitten der Wildnis wieder finde, allein bin ich einfach zu schissig dafür. Ich brauche Sicherheit, die Sicherheit des Ankommens, die Sicherheit trotz meiner Solotour nicht in Einsamkeit zu vergehen und ja, ich gebe es zu – auch den Luxus eines weichen Bettes in dass ich mich nach einem langen Wandertag einkuscheln kann 😉 Außerdem darf ich ja auch nicht außer Acht lassen, dass ich mit zwei Hunden unterwegs bin. Wer weiß ob ich da überall und nirgendwo immer eine Unterkunft finde, wenn mir danach ist 😉 Mein Zelt nehm ich zwar zur Vorsicht mit, es darf aber geplant werden 🙂 Und was soll ich sagen – Der Masterplan unseres Sommer-Abenteuers steht bereits 😉
Flugzeug, Fähre oder Zug
Noch bevor ich mir überhaupt Gedanken über den eigentlichen Verlauf unserer Rundreise gemacht habe, musste ich mich entscheiden, wie ich den überhaupt nach Großbritannien einreisen will.
Flieger – Nein danke!
Fliegen stand eigentlich gar nicht zur Debatte. Als Amy und Pluto damals von der Tierhilfe Korfu aus Griechenland eingeflogen wurden, waren sie echt ganz schön verstört. Auch wenn das bestimmt zum Teil an der Gesamtsituation lag. DAS mute ich denen bestimmt nicht nochmal zu 😉 Anders sähe es vielleicht aus, wenn ich einen kleinen Hund unter 5-10 Kilo hätte. Die dürfen nämlich in einer Transportbox als Handgepäck mit in die Passagierkabine. Da die Bestimmungen bezüglich des Gewichts des Hundes variieren, informiert euch bitte im Vorfeld bei der Fluggesellschaft. Aber eigentlich will ich ja auch durch Großbritannien reisen, und das nicht unbedingt in einem fremden Mietwagen. Und mein Auto nehmen die bestimmt nicht mit 😉 Also Fähre oder Zug?
Die Fähre als Alternative?
Auf den Seiten der meisten Fähranbieter wie DFDS , P&O Ferries und Brittany Ferries wird man relativ schnell fündig, was die Beförderungsbedingungen von Haustieren anbelangt. Leider war ich auch hier mit den Gegebenheiten nicht so ganz glücklich. Bei den meisten Reedereien müssen Hunde im Fahrzeug bleiben, ich als Passagier darf es aber nicht. Zwar gelangt man wohl in Begleitung des Service-Personals zwischendurch zum Hund, trotzdem undenkbar für mich. Auch auf die Unterbringung von Amy und Pluto in einem Zwinger, bei einigen Schifffahrtsunternehmen auch Hunde-Hotel genannt kann ich gut und gerne verzichten. Auf längeren Überfahrten besteht wohl bei einigen Anbietern die Möglichkeit, seinen Hund mit in die Kabine zu nehmen. Für mich die einzige Alternative, die ich im Hinterkopf behalte.
Ab durch den Eurotunnel
Soo, nun zum Zug. Die Fahrt von Calais nach Folkestone durch den Eurotunnel dauert nur etwa 35 Minuten. Die gesamte Zeit darf ich mit den Hunden im Auto bleiben. 2 Stunden bis 45 Minuten vor der geplanten Überfahrt muss ich beide im Pet Reception Gebäude vorstellen. Dort werden dann der Chip und die Papiere überprüft. Mit 25 Euro pro Hund und Fahrt ist das zwar ganz schön teuer, für Hundehalter aber bestimmt die stressfreiste Möglichkeit nach Großbritannien zu reisen. Und zack gebucht 😉
Auf 1200 Kilometern vom Eurotunnel nach Loch Ness
Auch wenn ich an der genauen Reiseroute wohl noch feilen werde, der Weg vom Eurotunnel hinauf nach Loch Ness ist mittlerweile weitestgehend geplant. Zumindest habe ich die ersten Unterkünfte reserviert. Ich werde mit den Hunden in Hotels oder B&B’s übernachten. Gebucht habe ich alle Unterkünfte über booking.com, so können wir meist bis einen Tag vor Anreise flexibel bleiben 😉 Das war mir wichtig – Könnte ja sein, dass ich unterwegs merke, dass die Strecke mir doch zu heavy ist. Oder ich will doch nur noch im Zelt schlafen und unabhängig sein 😉
Vom Eurotunnel geht es zunächst nach Dover. Hier akklimatisieren wir uns eine Nacht. Wer weiß, vielleicht ist das ja jetzt nach dem Brexit-Referendum wirklich notwendig 😛 Am zweiten Tag folgt dann die wahrscheinlich längste Fahrt der Reise – von Dover machen wir uns auf in den Peak District. Drei Tage später geht es für uns dann weiter in den North York Moors National Park wo wir ebenfalls drei Nächte bleiben wollen. Zwei Nächte verbringen wir direkt am Hadrianswall und legen danach vor Edinburgh einen Zwischenstopp in den Scottish Borders ein. Bevor wir mit dem Loch Ness den nördlichsten Punkt unserer Reise erreichen, werden wir im Cairngorms-Nationalpark Halt machen. Beide Unterkünfte haben wir für zwei Nächte angemietet.
Was ich bei den Reisevorbereitungen für Großbritannien so allmählich merke… Auch 33 Tage werden nicht reichen um all das zu sehen, was ich mir vorgenommen hab. Wiederkommen ist da wohl die Devise 😉
Auf 750 Kilometern von Loch Ness zum Snowdonia Nationalpark

Im Übrigen steht jetzt auch ein weiterer Abschnitt unserer GB-Rundreise 🙂 Vom Loch Ness geht es mit zwei Nächten Zwischenstation in der Nähe vom Glen Coe zum Lake District und dann weiter nach Wales in den Snowdonia National Park.
Auf 900 Kilometern vom Snowdonia Nationalpark zurück zum Eurotunnel
Geschafft Auch Teil 3 meines Großbritannien-Abenteuers im nächsten Jahr steht Vom Snowdonia National Park geht es nach Brecan Beacons, wo ich für drei Tage in einem kleinen Apartment untergebracht bin. Anschließend reisen wir weiter in den Dartmoor National Park und an die Jurassic Coast, wo wir auch je drei Nächte bleiben wollen. Mit einer Nacht Zwischenstation heißt es dann: Zurück zum Eurotunnel und Goodbye GB
Mit Hunden nach Großbritannien
Wie ihr bestimmt alle wisst, sind seit dem Jahr 2000 die strikten Einreisebedingungen gelockert worden. Das halbe Jahr Quarantäne ist zum Glück Geschichte. Zudem entfällt seit 2012 die Blutuntersuchung, so dass sich die Einreise mit Hund nach Great Britain noch einmal vereinfacht hat.
Einige Aspekte gilt es jedoch dennoch zu beachten:
- Mikrochip oder Tätowierung (nur wenn sie vor dem 03.07.2011 gestochen wurde) mit Identifikationsnummer
- Tollwutimpfung (Der Hund muss einen Mikrochip vor der Impfung erhalten und die Impfung muss mindestens 21 Tage vor dem Antritt der Reise erfolgen)
- EU- Heimtierausweis
- von einem Tierarzt durchgeführte und dokumentierte Bandwurmbehandlung ein bis fünf Tage (24-120 Stunden) vor der Ankunft in GB
- die Einreise muss über ein zugelassenes Verkehrsunternehmen auf einer zugelassenen Route erfolgen (Zug, Fähre, Flugzeug)
Es dürfen insgesamt maximal 5 Hunde mit ins Land eingeführt werden. Welpen unter 15 Wochen dürfen gar nicht nach Großbritannien einreisen. Zudem besteht ein Einreiseverbot für folgende Rassen:
- Pit Bull Terrier
- Japanese Tosa
- Dogo Argentino
- Fila Brazilier
- Mischlinge dieser Rassen
Bei Einreise aus einem Nicht-EU-Land gelten jedoch andere Bestimmungen. Die genauen Einreisebestimmungen könnt ihr unter https://www.gov.uk/take-pet-abroad nachlesen. Ob sich die Einreisebestimmungen nach dem Austritt Englands aus der EU ändern werden, ist noch nicht bekannt. Die Austrittsverhandlungen können allerdings bis zu zwei Jahre dauern. Eine Änderung der Bestimmungen ist bis dahin eher unwahrscheinlich.
Rund ums Auto fahren in Great Britain
Bevor ihr euch überhaupt auf den Weg macht, solltet ihr abklären, ob euer Auto verkehrssicher ist. Eine Selbstverständlichkeit eigentlich. Neben Fahrzeugpapieren und Führerschein, solltet ihr auch den Schutzbrief, die grüne Versicherungskarte und einen europäischen Unfallbericht dabei haben.
In England herrscht im Gegensatz zu Kontinentaleuropa Linksverkehr. Ehrlich gesagt bin ich gespannt, wie ich das Linksfahren mit meinem eigenen Auto meistern werde. Wahrscheinlich werde ich nach dem Eurotunnel lemmingartig den anderen Autos hinterher fahren, bis sich eine Haltemöglichkeit ergibt, an der sich mein Herz beruhigen kann. Gerade wenn ihr mit einem nicht-englischen Auto fährt, solltet ihr also beim Rechtsabbiegen aufpassen. Ich werde wahrscheinlich den ersten Tag immer nur links abbiegen bis ich irgendwo halten kann 😉
An Kreuzungen gibt es kein allgemeines Vorfahrtsrecht. Die Vorfahrt wird an jeder Kreuzung angezeigt. Im Kreisverkehr wird gegen den Uhrzeigersinn gefahren. Da es zudem einige abweichende Schilder und Verkehrsregeln gibt, empfiehlt es sich, sich im Vorfeld schlau zu machen. Ich bin gerade noch dabei 😉 Teilweise stehen auf den Schildern, wen wundert es, nur englische Worte. Grundkenntnisse in der Sprache wären dann sicherlich ganz brauchbar 😛 Allerdings gibt es im Netz etliche Seiten, auf denen man sich informieren kann. Eine gute Übersicht bekommt man beispielsweise auf der Seite von VisitBritain.
Meilen statt Kilometer
Die Geschwindigkeitsbegrenzungen werden in Meilen pro Stunde angezeigt. Eine Meile entspricht etwa 1,61 Kilometer. Wenn man sich eh schon mit dem Linksverkehr abmüht, kann das Umrechnen während der Fahrt echt überfordernd sein. Da das Tempolimit zudem meist nur angezeigt wird, wenn es von der Standardgeschwindigkeit abweicht, ist es bestimmt sinnvoll, sich die nationalen Geschwindigkeitsbegrenzungen zu merken.
- Stadt 30 miles / 48 km/h
- Landstraße 60 miles / 96 km/h
- Schnellstraße 70 miles / 112 km/h
- Autobahn 70 miles / 112 km/h
Maut
Wer so verrückt ist, in London Auto zu fahren, muss unter der Woche eine City-Maut (Congestion Charge) von £11.50 pro Auto und Tag bezahlen. Das Nummernschild müsst ihr dazu im Vorfeld online registrieren. Aber auch, wer die Themse auf der Ringautobahn M25 bei Dartford, östlich von London über- bzw. unterquert, muss eine Maut (Dart Charge) entrichten. Dartford Crossing wird seit der Umstellung von Barzahlung auf die automatische Kennzeichenerkennung auch aufgrund mangelnder Hinweisschilder bezüglich der Mautpflicht stark kritisiert. Der einfachste Weg ist auch hier, dies im Vorfeld online zu organisieren.
Money, money, money
In Großbritannien gibt es eine andere Währung, das Pfund (£). Aktuell hat das Pfund wegen des Brexits einen recht niedrigen Wert (1£ entspricht etwa 1,14€), so dass sich ein Umtausch im Vorfeld nicht gelohnt hätte. Da ich bei der DKB Kunde bin, kann ich mit meiner Visa Card weltweit kostenlos Geld abheben. Was ich wohl auch fleißig tun werde. Ein bisschen auspassen muss ich, dass ich mit der Karte wirklich nur Geld abhebe, denn wenn ich direkt im Hotel oder in den Geschäften mit Karte zahle, wird eine Auslandseinsatzgebühr fällig. Ihr seht also, es lohnt sich, sich über die genauen Gegebenheiten bei der Nutzung eurer Karte im Ausland zu informieren 😉
Kleinigkeiten
Klar, für jeden ist da bestimmt was anderes wichtig. Allerdings sind mir noch ein paar Dinge bei meinen Vorbereitungen aufgefallen.
Seit Juni diesen Jahres gilt in der EU der Grundsatz “roam like at home”, was nichts anderes heißt, dass Telefonieren, SMS-schreiben und Surfen nun zum gleichen Preis wie zu Hause möglich ist. Da sich die Anbieter aber vorbehalten, bei Vielnutzern das Datenvolumen zu begrenzen, solltet ihr euch in euren Unterkünften, ins WLAN einwählen um Daten zu sparen.
Das britische Wetter ist ja bekannt dafür, äußerst wechselhaft zu sein. Allerdings gibt es hier auch deutliche Unterschiede. In Cornwall im Süden Englands herrschen eben andere Bedingungen als in den schottischen Highlands. Gute Regenbekleidung ist aber in jedem Falle Pflicht. Ich habe mir einen Regenponcho im Bundeswehr Shop bestellt. Der sollte mich in jedem Fall trocken halten 😉
In Großbritannien gibt es andere Steckdosen. In den meisten Hotels kann man sich wohl Adapter ausleihen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, Laptop, Handy oder Kamera aufladen zu können, kann sich vor Urlaubsantritt aber auch die passenden Steckdosenadapter kaufen.