Veischeder Sonnenpfad
(07.06. – 08.06.2014)
37 waldreiche Kilometer rund ums Veischedetal
Dieses Pfingstwochende sollte ein weiterer Prädikatswanderweg im Sauerland von unserer ToDoList gestrichen werden. Für Amy, Pluto und mich ging es auf dem Veischeder Sonnenpfad rund ums schöne Veischedetal. Passend zum Namen des Wanderweges wurden wir beim Wandern von schönstem Sonnenwetter verwöhnt. Bei mehr als 1000 Höhenmetern waren wir dann aber froh über jedes schattige Plätzchen. Der Wanderweg ist in beide Richtungen mit einem V markiert. Etwa ein drittel der Strecke verläuft der Veischeder Sonnenpfad gemeinsam mit dem Ehmsenweg.
1. Etappe: Wanderparkplatz Einsiedelei – Bilstein (ca. 18 km)
Start unserer heutigen Tagesetappe ist am Wanderparkplatz Einsiedelei. Dieser liegt auf dem Bergkamm, so dass wir heute zunächst nur wenige Höhenmeter vor uns haben. Die Wege führen zum Teil auf breiten Wirtschaftswegen, jedoch auch immer wieder auf schmalen naturbelassenen Pfaden. Am Benolper Kreuz vorbei geht es in Richtung Hohe Bracht, wo wir eigentlich im Restaurant einkehren wollten. Wieder einmal rächt sich mein Drang eine Wanderung möglichst früh zu beginnen; das Restaurant macht erst in einer Stunde auf. Verpflegung habe ich zum Glück genug und so lege ich einfach eine Pause auf der schönen Aussichtsterrasse direkt unterhalb des Aussichtsturms ein. Von hier geht es die nächsten Kilometer tendenziell bergab. Unterhalb des Aussichtsturmes verläuft der Weg ein Stückchen in Straßennähe. Da es sich jedoch lediglich um die Zufahrtsstraße zum Aussichtsturm handelt, gibt es heute Früh so gut wie keinen Verkehr. Nach dem überqueren einer weiteren Straße verschwinden wir wieder im Wald. An einer Tannenschonung verlassen wir diesen und wandern mit Sicht auf die, in der hügeligen Landschaft, etwas skurril wirkenden Sauerland-Pyramiden weiter in Richtung Kreuzberg-Kapelle. Der Weg verläuft hier einige Zeit über Asphalt. Auf dem Kreuzberg angekommen biegen wir links in den Schotterweg ab und laufen mit Sicht auf Bonzel bis zu einem schönen Rastplatz am Weg. Nach einer längeren Pause geht es weiter ins Tal. Kurz vor dem Sportplatz wechseln wir die Straßenseite, überqueren den Veischedebach und krakseln in brütender Hitze einen ziemlich steilen Berg hoch. Danach bin ich echt geschafft und lasse es etwas langsamer angehen. Einige Kilometer liegen nämlich noch vor uns. Über mal mehr und mal weniger steile Waldwege und -pfade geht es bis nach Bilstein.
Burg Bilstein
Bei Burg Bilstein verlassen wir den Sonnenfad um zu unserer Unterkunft in Bilstein zu gelangen. Eine kurze Besichtigung des Burginnenhofes lassen wir uns jedoch nicht nehmen.
Unsere Unterkunft – Hotel zur Freiheit
An unserer Unterkunft, dem Hotel zur Freiheit, war ich dann zunächst etwas irritiert. Ich bin zweifelsfrei der einzige Gast in dem ziemlich abgewohnten Hotel. Die Terrasse, auf der ich mich mit einer Cola erfrischen wollte, macht eher den Anschein eines privaten Geländes. Das Zimmer hat auch schon bessere Zeiten gesehen, ist jedoch sauber. Trotz allem entscheide ich mich dafür, zum Abendessen zu bleiben und werde überrascht. Das Essen ist gar nicht mal schlecht. Den Abend verbringe ich mit der netten Enkelin des Besitzers. Für mich war die Übernachtung dort eine gute und günstige Lösung. Auch die Mitnahme der Hunde stellte kein Problem dar. Bei jeglichen Ansprüchen auf Wohnkomfort würde ich jedoch stark von diesem Hotel abraten.
2. Etappe: Bilstein – Wanderparkplatz Einsiedelei (ca. 19 km)
Am nächsten Morgen geht es wieder hinauf zur Burg. Die Temperaturen klettern schon in der Frühe in die Höhe. Endlos verläuft der Sonnenpfad über Waldwege und -pfade, die nach der Überwindung von Höhenmetern jedoch immer wieder den Blick auf die umwerfende Landschaft freigeben. Wir erreichen das Hofgelände Jäckelchen und machen bei der Pferdekoppel eine Pause. Von hier geht es auf schmalem Pfad wieder in den Wald, wo wir an 2 traumhaften Wiesen vorbeikommen, an denen ich Pluto zum Toben ableine. Nach der Überquerung der Straße geht es wieder in den Wald, in dem wir auf den nächsten 5 Kilometern in absolut traumhafter Einsamkeit weiter wandern. Zweimal kommen wir an einem Siepen vorbei, wo Amy und Pluto sich erfrischen und wir jeweils ein Päuschen einlegen. Bei Neuenwald überqueren wir nochmals eine Straße, um dann weiter in Richtung des Skigebietes Fahlenscheid zu wandern. Natürlich geht es berghoch. Der Weg kommt in die Nähe einer weiteren Straße. Ich behalte Amy im Auge, anleinen brauche ich sie nicht. Kurz vor Fahlenscheid verläuft der Sonnenpfad dann wieder ein kurzes auf Asphalt. Hier werden wir fast von einem wild gewordenen Fahrradfahrer umgenietet. Wir durchqueren den Ort, der aus weniger als einer handvoll Häusern besteht und nachdem wir durch ein kleines aber sumpfiges Feuchtgebiet geleitet werden, laufen wir am oberen Rand der Skipiste entlang, bis wir wieder in den Wald gelangen. Bis zum Wanderparkplatz Einsiedelei ist es jetzt nicht mehr weit. Das letzte Stück des Weges verläuft durch ein von Sturmschaden gezeichnetes Gebiet, dass nur wenig Schatten spendet. Geschafft aber zufrieden warten wir darauf eingesammelt zu werden.
Fazit:
Die 37 Kilometer des Veischeder Sonnenpfade haben sich auf jedem Fall gelohnt. Der Weg verläuft zwar viel im bewaldeten Gebiet. Die Wegbeschaffenheit ist jedoch abwechslungsreich. Zum Großteil wandert man auf breiteren Waldwegen. Immer wieder verläuft der Sonnenpfad aber auch auf traumhaft schönen, naturbelassenen Pfaden. Durch die über 1000 Höhenmeter hat der Weg es ganz schön in sich. Die Aussichten über das Sauerland entlohnen aber für jegliche Anstrengung. Da es auf der gesamten Strecke, mit Ausnahme an der Hohen Bracht, keine Möglichkeit gibt direkt am Weg einzukehren, sollte man unbedingt genügend Verpflegung einpacken. Auf der ganzen Wanderung habe ich fast keine anderen Wanderer getroffen. Amy musste ich nur in den Ortschaften und bei Straßenüberquerungen anleinen. Und auch Pluto konnte auf den Wiesen und Feldern hin und wieder zum Toben abgeleint werden. Der Veischeder Sonnenpfad ist eine sehr abwechslungs- wenn auch waldreiche 2-Tages-Wanderung, die ich immer wieder gehen würde.
Weitere Informationen, inklusive Karte, Höhenprofil und Daten zum Download findet ihr unter:
http://www.sauerland.com/Sauerland-entdecken/Wandern/Praedikatswanderwege/Veischeder-Sonnenpfad