Olsberger Kneippweg
(27.07. – 28.07.2014)
43 abwechslungsreiche Kilometer rund um Olsberg
Bei bestem Wanderwetter, es war schon fast zu heiß zum Laufen, stand für uns mal wieder eine 2-Tages-Wanderung im Sauerland an. Diesmal wollte ich wieder mit Amy und Pluto allein wandern. Auch aufgrund des angesagten warmen Wetters fiel meine Wahl auf den Prädikatswanderweg Olsberger Kneippweg. Seine sechs natürlichen Tretstellen würden Amy und Pluto beim Wandern zum Abkühlen gut tun. Start und Ziel des Weges ist im Kurpark von Olsberg. Aufgrund des vorher gebuchten Zimmers in Olsberg Gevelinghausen entschied ich mich für das Wandern des Kneippweges in Gegenrichtung. So hätte ich dann am zweiten Tag gute 3 Kilometer weniger zu laufen. Der Kneippweg ist in beide Richtungen ausgeschildert, ein K auf einer Welle weist dem Wanderer den Weg.
1. Etappe: Olsberg Kurpark – Olsberg Gevelinghausen (ca. 23 km)
Los geht es im Kurpark von Olsberg. Zunächst geht es von hier durch ein Neubaugebiet, bevor der Aufstieg auf den 704 Meter hohen Olsberg von uns in Angriff genommen werden kann. Nachdem wir den breiten Forstwirtschaftsweg verlassen haben verläuft der Weg immer wieder auf steilen, schmalen und überwachsenen Pfaden. Oben angekommen werden wir mit einem grandiosen Blick auf Olsberg belohnt. Auf dem Gipfel machen wir dann auch unser erstes Päuschen. Dann machen wir uns wieder an den ebenso steilen Abstieg und folgen dem Weg in Richtung Ruhr. Vor uns liegt ein etwa 2 Kilometer langes weniger schönes Teilstück des Kneippweges. Der Weg verläuft zum Teil direkt neben der Bundesstraße und nach der Überquerung der Ruhr, an dessen Tretstelle wir ein weiteres Päuschen einlegen, auch einige Zeit auf Asphalt. Endlich biegen wir vom asphaltierten Weg ab und müssen erneut etliche Höhenmeter meistern. Spätestens jetzt ist mir klar, dass das Erwandern des Kneippweges durchaus anspruchsvoll werden wird. Die Alternative die 43 Kilometer auf vier Touren aufzuteilen kommt also nicht von ungefähr. Nach der Umrundung des Ohlenberges werden wir auf der anderen Seite mit Gedudel aus dem Freizeitpark Fort Fun überrascht. Schon etwas bizarr. Die nächste Tretstelle am Vossbach ist nicht mehr weit entfernt. Die Tretstelle ist sehr schön angelegt und liegt einsam am Weg, so dass nicht nur die Hunde sich erfrischen. Auch ich ziehe Schuhe und Socken aus und versuche mich am Kneippen. Erfrischend, aber ganz schön kalt! Von hier geht es in Richtung Elper Bachtal, in dem wir nach einer Straßenüberquerung die Elpe ein gutes Stück begleiten. Auf der Höhe des Fußballplatzes verlassen wir den Bach und werden kurz vor dem Ziel der heutigen Etappe das erste mal von dem Zustand des Weges enttäuscht. Der Weg ist dermaßen zugewachsen, dass ich diesen auf etwa 200 Metern kaum ausmachen kann. Dornen zerkratzen meine Waden und Pluto, mein Sensibelchen, muss ich kurz tragen. Zum Glück sind wir hart im Nehmen. Alternativ kann man nach der Überquerung der Straße hinter dem Sportplatz auch einfach ein kurzes Stück geradeaus auf dem breiteren Waldweg weiter gehen und sich bei erster Gelegenheit rechts halten. Na ja, hinterher ist man immer schlauer. Verschwitzt und zerkratzt kommen wir endlich in Gevelinghausen an.
Olsberg Gevelinghausen
Der Weg zum Hotel führt direkt über das Gelände des Schlosses Gevelinghausen. In unserer Unterkunft, dem Landhotel am Schloss, werden wir freundlich begrüßt. Das Zimmer ist klein und einfach, aber sauber. Nach der Abendrunde suchen wir uns ein Plätzchen auf der großen Terrasse und bestellen was zum Futtern. Die Preise sind ok, die Qualität ist gut. Für den nächsten Morgen hatte ich jedoch noch ein kleines Problem, da Hunde im Frühstücksraum eigentlich nicht so gern gesehen sind. Auf Nachfrage sagte man mir aber, dass es mit Hunden im Frühstücksraum kein Problem sein würde. Am nächsten Morgen war das Wetter jedoch schon wieder so gut, dass ich auf der Terrasse frühstücken konnte. Da hatte ich dann auch meine Ruhe.
2. Etappe: Olsberg Gevelinghausen – Olsberg Kurpark (ca. 20 km)
Am zweiten Tag ging es bei schönem Wetter über das Schlossgelände wieder zurück auf den Kneippweg, der ab Gevelinghausen etliche Kilometer gemeinsam mit der Sauerland Waldroute durch die Landschaft führt. Bei Olsberg Bigge verlassen wir für einige hundert Meter den Wald und laufen durch Stadtgebiet. An den Eisenbahnschienen kann man anstatt des Kneippweges ruhigen Gewissens der Waldroute folgen. So erspart man sich einige weitere Meter auf Asphalt. Wir wandern weiter über den Langen Berg. Der Weg verlauft hier wirklich über eine lange Strecke ziemlich gerade. Die Aussicht ist fabelhaft, nur gibt es so gut wie keinen Schatten und die nächste Wasserstelle ist noch etliche Kilometer weit entfernt. Am Wanderparkplatz überqueren wir die Straße und kommen endlich wieder in einen schattigen Wald. Kurz vorm Marxstollen verlassen wir den Kneippweg um im Waldhotel Restaurant Schinkenwirt einzukehren. Leider ist wegen Betriebsferien geschlossen. Gut also, dass ich genug Proviant dabei habe. In Zukunft werde ich bei eingeplanter Einkehr voher telefonisch nachfragen, ob am entsprechenden Tag auch wirklich geöffnet ist. Die eingeplante Pause machen wir dann direkt am Marxstollen. Hier kommt klares Wasser aus der Erde,so dass Amy und Pluto auch versorgt sind. Weiter geht es durch den Wald in Richtung der nächsten Tretstelle. Wir kommen an einer Sinnesbank vorbei und können Greifvögel beobachten. An der Tretstelle “Am Papendiek” legen wir nochmals ein kurzes Päuschen ein, bevor es weiter Richtung Olsberg geht. Wir durchqueren Olsberg Gierskopp. Hier wurde die Wegstrecke optimiert und verläuft nicht mehr direkt an der Straße. Die Tretstelle liegt dafür allerdings gute 100 Meter weg vom eigentlichen Weg. Über die Hänge des Olsberges gelangen wir wieder zurück zum Kurpark.
Fazit:
Der Kneippweg ist ein abwechslungsreicher Wanderweg, dessen Begehung einem durch die Höhenmeter allerdings einiges abverlangt. Zum Großteil verläuft der Weg über breite geschotterte Wege, die gut zu laufen sind und die häufig mit tollen Aussichten aufwarten. Immer wieder gibt es aber auch schmale Pfade. Insbesondere die Pfade am Olsberg haben eine ziemliche Steigung. Die Beschilderung ist mit Ausnahme eines kurzen Teilstücks bei Gevelinghausen sehr gut. Etwas schade ist, dass die Tretstellen zum Teil extrem weit auseinander liegen. Zwischen der Tretstelle am Elper Bach und der Tretstelle “Am Papendiek” liegen 16 Kilometer! Mit Ausnahme der kurzen Teilstrecken durch Siedlungsgebiete, sowie dem Teilstück des Kneippweges zwischen dem Olsberg und dem Ohlenberg (etwa 2 Kilometer) konnte Amy den Weg komplett ohne Leine laufen. Pluto war an der Schleppleine unterwegs. Zum Ballholen und zum Toben an den Tretstellen konnte ich ihn aber ableinen. Insgesamt haben wir auf der kompletten Runde nur sehr wenig andere Wanderer getroffen und konnten die Natur alleine genießen.
Tipp:
Wer entsprechend der Philosophie des Kneippens bei der Begehung des Kneippweges auch Kraft tanken möchte oder es einfach nur etwas langsamer angehen will, sollte den Kneippweg in vier Etappen gehen. Man läuft dann zwar um einiges mehr an Kilometern, die Tagesetappen sind aber besser zu bewältigen. Informationen findet ihr hier:
http://www.olsberg.de/_tourismus/wandern/olsberg_erwandern/117100100000011211.php
Weitere Informationen, inklusive Karte, Höhenprofil und Daten zum Download findet ihr unter:
http://www.sauerland.com/Sauerland-entdecken/Wandern/Praedikatswanderwege/Olsberger-Kneippweg