Siebengebirge mit Rheinsteig Etappe 1
Frühling 2015
Heute haben wir uns aus der ersten Etappe des Rheinsteigs eine schöne, fast 17 Kilometer lange Rundwanderung gebastelt. Die Runde hat uns mit vielen kleinen und großen Highlights überzeugt. Besonders das Kloster Heisterbach, das etwa auf der Hälfte der Strecke liegt, hat es uns angetan.
Der Weg ist nicht markiert! Die Route könnt ihr bei gpsies downloaden!
Lange Zeit können wir allerdings allerdings der Markierung des Rheinsteigs folgen. Ein stilisierter Fluss weist den Weg (obere Markierung).
Immer wieder bekommen wir beim Wandern Information zu den nächstgelegenen Orten bzw. Sehenswürdigkeiten.
Interessierte können auf den zahlreichen Informationstafeln etwas über Flora, Fauna und Geschichte erfahren.
Wir starten unsere Wanderung über den Rauchlochweg in Oberkassel, über den ein ausgeschildeter Zugangsweg des Rheinsteigs verläuft. Der Weg führt uns stetig bergauf. Wir überqueren die Autobahn und können rechts den Drachenfels erhaschen. Vor uns ragt der Oberkasseler Steinbruch auf. Ganz in der Nähe wurde vor über 100 Jahren der “Oberkasseler Steinzeitmensch” gefunden.
Wir erreichen das Naturschutzgebiet Siebengebirge. Hunde müssen hier an der Leine geführt werden. Auf dem ersten Stück halte ich dies auch bestimmt ein, da der Weg uns hinauf auf die Klippen des Steinbruchs führt 😛 Wir erreichen den Rheinsteig, halten uns links und kommen nach kurzer Zeit an den Aussichstpunkt über dem Blauen See. Den See können wir nicht erspähen, da die Absperrung aufgrund der Gefahr eines Felssturzes vor einigen Jahren weiter von der Abbruchkante nach hinten verlegt wurde. In Richtung Rhein können wir allerdings blicken 😉
Weiter geht es auf dem Rheinsteig, der hier mehr einer Waldautobahn als einem Steig gleicht. Bei gutem Wetter herrscht auch reichlich Verkehr. Wir sind früh dran und der Tag verspricht nicht ganz so sonnig zu werden. So sind wir allein unterwegs 😉 Nach kurzer Zeit erreichen wir den Aussichtspunkt über dem Dornheckensee. Diesmal können wir allerdings auch auf den See hinab blicken. Nur dass dort laut Informationstafel Süßwasserquallen ihr Unwesen treiben können wir uns nicht so ganz vorstellen 😉
Am nächsten Abzweig verlassen wir den Rheinsteig und biegen rechts in Richtung Oberholtorf ab. Auf dem breiten Waldweg begegnen wir heute zum ersten Mal jemandem. Auf Ross und Reiter werden wir später noch einmal treffen 😉
Schließlich verlassen wir den Wald und werden über einen asphaltierten Feldweg in Richtung Oberholtorf geleitet.
An einer Streuobstwiese können wir unter einem niedlichem Unterstand die Informationstafel studieren. Dabei fällt mein Blick auf ein durchgestrichenes Autobahnzeichen. Da soll doch mitten durch das Naherholungsgebiet eine Autobahnverbindung zwischen A3 und A59 entstehen 🙁 Zuhause haben wir direkt eine Petition unterzeichnet, die den Ennertaufstieg verhindern soll.
Schließlich erreichen wir Oberholtorf, wo wir von einem fabelhaften Garten verzaubert werden. Schade das dies kein öffentlicher Rastplatz ist – hier hätten wir bestimmt eine Pause eingelegt 😉
Direkt hinter dem Dörfchen gelangen wir zu den Überresten einer großen Saalkirche, die erst im Jahr 2000 entdeckt wurde. Archäologische Funde verweisen auf eine Nutzung dieses Ortes seit dem 7. Jahrhundert.
Über einen Feldweg – leider asphaltiert – gelangen wir wieder in Richtung Wald, wo wir erneut der Reiterin begegnen.
Im Wald passieren wir eine Schutzhütte und wandern weiter in Richtung Paffelsberg, der mit 194,8 Metern die höchste Erhebung der Stadt Bonn darstellt. Wer den Stein links am Wegesrand nicht entdeckt, für den bleibt diese Gipfelüberschreitung sicherlich unbemerkt 😛
Wir überqueren die Langemarckstraße und gelangen hinter dem Wanderparkplatz Dollendorfer Hardt wieder in den Wald.
Bei erster Gelegenheit halten wir uns links und gelangen so an eine Schutzhütte, die als Fotokulisse her halten muss. Durch den Wald wandern wir weiter in Richtung Kloster Heisterbach.
Wir überqueren erneut eine Straße und werden über einen Feldweg zu einer Streuobstwiese geführt.
Dann kommt das Kloster Heisterbach in Sicht. Noch kurz über die Straße und durch das Klostertor hindurch und wir können das schöne Gelände des Klosters mit der imposanten Klosterruine erkunden.
Der Gang bis in die hintersten Winkel des Geländes lohnt sich auf jeden Fall. Am Kreuzweg liegt ein märchenhaft anmutender Weiher.
Das Kloster, dass den Entpunkt der ersten Etappe des Rheinsteigs darstellt, markiert den Wendepunkt unserer heutigen Wanderung. Von nun geht es wieder entlang des Rheinsteigs in Richtung Oberkassel. Wer mag kann sich in der Klosterstube noch stärken bevor es weiter geht 😉 Über einen Feldweg werden wir in Richtung Mühlenbachtal geführt. Bevor wir den Bach erreichen müssen wir allerdings erst nochmal eine Straße überqueren.
Hinter dem Bach halten wir uns rechts und werden über einen breiten Waldweg in Richtung Oberdollendorf geführt.
Nach einigen Windungen am Hang erreichen wir den Weinberg bei Oberdollendorf. Der Blick auf den Ort ist klasse! Das finden auch Amy und Pluto 😉
Bis zum Aussichtspunkt Hülle schlendern wir mit fabelhaften Blick weiter den Weinberg entlang.
Auf dem Plateau gibt es einen historischen Steinkreis aus 2000 vor Christus. Insgesamt 18 Steine sind hier geometrisch genau angeordnet.
Wir folgen dem Rheinsteig und werden durch eine Streuobstwiese geleitet.
Durch den Wald werden wir in Richtung Pirlenbach geführt. Den Bach begleiten wir ein kurzes Stück.
Erneut queren wir die Langemarkstraße und gelangen am Rande eines Wohngebietes wieder in den Wald. Ein schmaler Pfad führt uns zwischen zwei Grundstücken bergauf. Schließlich wandern wir über breite Waldwege weiter bergauf zu den Aussichtspunkten.
Der Waldboden am Wegesrand ist hier über und über mit Acker-Hornkraut bewachsen. Ein toller Anblick!
Auf dem nächsten Wegstück passieren wir insgesamt vier Aussichtspunkte. Der Blick vom Kuckstein reicht bis zum Drachenfels und über den Rhein in Richtung Bonner Innenstadt.
Bei den anderen Aussichtsplätzen müssen wir uns teilweise auf die Rastbänke oder Tische stellen um einen guten Ausblick zu haben 😉 Nicht schlimm, wir sind ja jung und fit 😛
Hinter dem letzen Aussichtspunkt gelangen wir wieder auf den Rauchlochweg, der uns hinab zum Startpunkt unserer Tour führt.
Alle Bilder der Wanderung findet ihr hier:
Fazit:
Unsere heutige Runde war einfach klasse! Ich glaube wir haben es geschafft, einen tollen Rundweg aus der ersten Etappe des Rheinsteigs zu basteln, auf dem viele Sehenswürdigkeiten liegen. An Feiertagen und bei gutem Wetter würde ich von der Tour jedoch abraten, da bestimmte Bereiche dann schon ziemlich überlaufen sind. Sonntags zwischen 8 und 12 hatten wir aber unsere Ruhe 😉 Für ein Nachlaufen der Runde würde ich den Wanderparkplatz Dollendorfer Hardt oder den am Kloster empfehlen. Die Runde verkürzt sich so um den Zuweg über den Rauchlochweg, was die gesamte Strecke um etwa 2 Kilometer verringert.
Liebe Julia,
die Route ist ja schon fast so etwas wie meine Hausstrecke. Hier bin ich schon öfters gelaufen und ich finde das du die Eindrucke der Tour sehr schön beschriebeneh hast. Jedesmal wenn ich hier laufe bleiben bei mir immer wieder neue Eindrücke von dieser Strecke und den geführten Gesprächen hängen. Mittlerweile weiß ich so zum Beispiel wer heimlich im Dornheckensee im Sommer vebotenerweise und trotz Quallen schwimmen geht. Oder das hier der Hund schon vor 14000 Jahren ein Begleiter des Menschen war.
Bei Wikipedia kann dazu folgendes finden:
Der morphologische und metrische Vergleich lehrt, daß die Summe von Domestikationsmerkmalen für einen Haushund spricht. Bei gebotener Vorsicht kann also von einer spätpaläolithischen Haustierwerdung des Wolfes gesprochen werden: Der Haushund von Oberkassel, der vor ungefähr 14 000 Jahren den jagenden Menschen der Cromagnon-Rasse begleitete, ist somit das bisher älteste Haustier der Menschheit.“
So gibt es für mich in Zukunft bestimmt noch viele Dinge auf dieser einen Tour zu entdecken.
Die Flasche Wein “Oberdollendorfer Laurentiusberg (Foto mit Amy und Pluto), Riesling Spätlese feinherb 2011er vom Weingut Blöser” würden wir gerne mit dir gemeinsam entdecken.
Dein Papa
Lieber Papa 😛
Ich sag erst mal danke für die kleine Unterrichtsstunde 😉 Du weißt ja mit Hunden kriegst du mich immer. Anscheinend auch wenn diese bereits vor 14000 Jahren gelebt haben 😛
Ich fand das Wochenende mit euch sehr schön und freue mich auf eine Wiederholung. Vielleicht mit der versprochenen Flasche Wein 😉
Deine Julia