Lieserpfad
(14.09. – 15.09.2013)
42 abenteuerliche Kilometer vom Weinfelder Maar zur Pleiner Mühle
Nachdem ich im letzten Monat absolut begeistert von meiner ersten 2-Tages-Elzbachwanderung in der Eifel zurück gekehrt bin und ständig von der traumhaften Landschaft geschwärmt habe, wollten mich Franzi und Sophia mit Sophias Hund Muffin unbedingt auf meiner nächsten Eifeltour begleiten. Schnell war klar, dass bei der nächsten Tour der Lieserpfad von uns erwandert werden sollte. Und wie sich herausstellen sollte gilt der Lieserpfad nicht umsonst als einer der schönsten Wanderwege in der Eifel. Der gesamte Weg ist mit einem schwarzen Keil gekennzeichnet. Wir waren ohne Karte unterwegs und haben uns nicht verlaufen.
1. Etappe: Weinfelder Maar – Manderscheid (ca. 21 km)
Alternativ zum eigentlichen Startpunkt des Lieserpfades in Daun haben wir uns für einen Start vom Weinfelder Maar entschieden. Am Weinfelder Maar, das auch Totenmaar genannt wird, werden wir mit einer zur Geschichte des Maars passenden nebelverhangenen, diesigen Landschaft begrüßt. Der kleine Friedhof und die Pfarrkirche erinnern an das Dorf Weinfeld, dessen Bewohner im 16. Jahrhundert der Pest zum Opfer gefallen sind. Zum Glück wird das Wetter im Laufe des Vormittags besser. Nur einmal gibt es einen kurzen Regenguss, so dass wir uns lieber unterstellen. Unser Weg führt uns nun zunächst ein Stück (ca. 2 km) entlang des Eifelsteiges (Etappe 11), der hinter dem Gemündener Maar jedoch direkt auf den Lieserpfad trifft. Oberhalb des Gemündener Maars kommen wir am im Nebel versunkenen Dronketurm vorbei, der an den Gründungsvater und ersten Hauptvorsitzenden des Eifelvereins Dr. Adolf Dronke erinnert. Franzi muss trotz Nebel hoch und sieht wie vorhergesagt NICHTS. Einige Meter weiter und ein paar Minuten später hat sich der Nebel zum Großteil gelichtet, so dass die Sicht für uns frei wird. In einer Sichtschneise mit Blick auf das Gemündener Maar steht eine wahnsinnstolle Hollywood-Schaukel aus Holz, die wir natürlich sofort als Fotomotiv mit den Hunden nutzen. Nach ein paar weiteren Wanderminuten treffen wir am Waldcafé Kretschmann auf den Lieserpfad. Von hier verläuft der Weg bis zur Üdersdorfer Mühle recht unspektakulär, wenn auch schön gelegen am Waldrand und in Liesernähe. Nach einer zum Glück harmlosen Attacke des Hofhundes auf Pluto überqueren wir hier eine Bundesstraße und gelangen nun endlich zunehmend in den wilderen, einsameren Teil des Liesertals. Der Weg verläuft sehr abwechslungsreich, zum Teil auch schon auf schmalen Pfaden, stehts in Liesernähe und kreuzt diese auch einige Male. Kurz vor der Kobeslochhütte müssen wir den ersten nennenswerten Anstieg überwinden. Hoch und runter ging es aber die ganze Zeit immer wieder. Der Blick auf das malerische Liesertal belohnt die Anstrengung jedoch allemal. Nicht weit entfernt lädt eine weitere Schutzhütte, an einer großen Wiese zur Rast ein. Natürlich wurde die Wiese von Amy und Muffin sofort zum Toben genutzt. Kurz darauf beginnt der abenteuerliche Teil des Lieserpfades – die schmalen Pfade liegen hoch über der Lieser und sind zum Teil mit Holzstegen und Geländern abgesichert. Kurz bevor wir Manderscheid erreichen kommt schließlich die Oberburg in Sicht. In Manderscheid verlassen wir den Lieserpfad und wandern am Supermarkt vorbei noch weiter bis zu unserer Unterkunft, dem Kapellenhof (ca. 2 km).
Unserer Unterkunft – Kapellenhof
Unsere Unterkunft der Kapellenhof liegt etwas außerhalb von Manderscheid, so dass wir von dort nochmal etwa 2 Kilometer vor uns haben. Die Gästezimmer sind einfach aber sauber, Dusche und Toilette befinden sich auf dem Flur. In der Küche haben wir die Möglichkeit für uns und die Hunde zu kochen. Im Gemeinschaftszimmer essen wir und verbringen dort auch den Abend, indem wir einige der in die Jahre gekommenden Gesellschaftsspiele spielen. Frühstück gibt es am nächsten Morgen im Wintergarten. Es schmeckt und wir werden satt. Und für 25 Euro pro Nacht kann man auf jeden Fall nicht meckern.
Abstecher ins Tal der kleinen Kyll (ca. 4 km)
Am Morgen des zweiten Tages geht es wieder zurück nach Manderscheid. Um nicht den selben Weg nochmal laufen zu müssen, entscheiden wir uns für die längere Variante und wandern durch das Tal der Kyll in Richtung Manderscheid.
Niederburg Manderscheid
Bevor es für uns auf dem Lieserpfad weiter geht, entschließen wir uns noch zu einer Besichtigung der Niederburg Manderscheid. Der Eintritt ist mit 2 Euro relativ gering, das Erlebnis dafür umso größer. Die Burgruine ist ziemlich groß und die Aussicht vom Bergfried hinunter auf das Tal der Lieser ist einfach klasse.
2. Etappe: Manderscheid – Pleiner Mühle (ca. 17 km)
Der Lieserpfad erwartet uns bereits mit einem grandiosen Blick auf die Manderscheider Burgen. Wie am gestrigen Tag geht es heute zunächst abenteuerlich auf dem Lieserpfad weiter. Der schmale Pfad verläuft hoch im Hang, teilweise wieder über Holzstege. Wir passieren einige Schutzhütten, die direkt in den Hang gebaut sind und somit mit einer zauberhaften Sicht auf das Liesertal zum Rasten einladen. Nach einigen Kilometern geht es wieder hinab zur Lieser. Nach ihrer Überquerung geht es auf der anderen Seite allerdings direkt wieder kräftig berghoch. Die Höhenmeter heute haben es im Gegensatz zum gestrigen Tag insgesamt in sich. Dafür gibt es aber tolle Aussichten auf das idyllische Liesertal. Häufig führt uns der Weg von der Lieser weg und verläuft über Felder und durch Wälder. Die Landschaft ist traumhaft schön und wir treffen wie am gestrigen Tag kaum andere Wanderer. Und dann der Schock – der Weg unterhalb der Ortschaft Schladt ist wegen Forstarbeiten gesperrt. Eine Umleitung ist zwar ausgeschildert, bedeutet für uns aber zusätzliche Kilometer. Und ehrlich gesagt sind wir alle ganz schön platt. Wir versuchen es also und siehe da, am Sonntag, zumindest an diesem, wird im Wald wohl nicht gearbeitet. Glück gehabt! Angekommen an der Pleiner Mühle, unserer Endstation auf dem Lieserpfad, gönnen wir uns erstmal was kaltes zum Trinken.
Fazit:
Wir haben auf der gesamten Tour (außer im Raum Manderscheid) nur sehr wenig andere Wanderer getroffen. Der Lieserpfad verläuft häufig auf naturbelassenen, schmalen Pfaden. Besonders abenteuerlich ist der Pfad direkt bei Manderscheid. Hier gibt es die bekannten Holzstege und die Schutzhütten im Hang, von denen man immer eine grandiose Aussicht auf das idyllische Tal der Lieser genießen kann. Ein Abstecher zur Niederburg ist auf jeden Fall sehr zu empfehlen. Häufig führt der Weg jedoch auch über breite, gut zu laufende Waldwege, die immer wieder auch Blicke in die schöne Landschaft ermöglichen. In sich haben es allerdings die Anstiege, die auf dem Lieserpfad gemeistert werden müssen. Insbesondere auf der Strecke von Manderscheid zur Pleiner Mühle ist das Hoch und Runter schon ganz schön anstrengend. Aufgrund der Wegbeschaffenheit sind Trittsicherheit und gute Wanderschuhe Plicht. Für den zweiten Tag sollte genügend Verpflegung eingepackt werden, da es unterwegs keine Möglichkeit zur Einkehr gibt.
Für Amy, Muffin und Pluto war der Lieserpfad super. Amy und Muffin konnten so gut wie die gesamte Strecke ohne Leine laufen – teilweise haben wir sie im Hang angeleint. Pluto war wie gewohnt an der Schleppleine unterwegs.
Insgesamt ist der Lieserpfad ein wirklich empfehlenswerter Wanderweg für eine 2-Tages-Tour. Die Einsamkeit und Idylle des Liesertals überzeugen und machen das Wandern zu einem besonderen Erlebnis für Hund und Herrchen.
Tipp:
Zwischen Daun, Manderscheid und Wittlich verkehren verschiedene Buslinien. Ihr könntet beispielsweise am ersten Tag von Manderscheid mit dem Bus nach Daun fahren und am zweiten Tag von Wittlich wieder nach Manderscheid. Nach Verbindungen suchen könnt ihr hier:
Weitere Informationen findet ihr unter: