Elzbachwanderweg

(20.08 – 21.08.2013)

34 traumhafte Kilometer von Monreal nach Moselkern

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Endlich war es so weit: Meine erste 2-Tages-Tour stand an. Wandern wollte ich die Strecke allein – naja – Amy und Pluto sollten mich natürlich begleiten. Schnell stand fest, dass es in die von mir geliebte Eifel gehen sollte. Bei der Recherche stolperte ich über den Elzbachwanderweg. 34 Kilometer – von Monreal nach Moselkern – das sollte in 2 Tagen gut zu schaffen sein. Eine Unterkunft war auch schnell gefunden, da es direkt am Weg eigentlich nur die Möglichkeit gibt im Landgasthof Pyrmonter Mühle zu übernachten. Die Mitnahme von Hunden ist dort zum Glück gestattet.

 Monrealer Burgen – Ein lohnenswerter Abstecher

Der Elzbachweg begeistert mich von Anfang an. Schon zu Beginn der Wanderung wird so einiges fürs Auge geboten. Start meiner Tour ist in dem kleinen, schmucken Fachwerkstädtchen Monreal. Der malerische Elzbach, dessen Lauf ich in den nächsten beiden Tagen bis zu seiner Mündung in die Mosel begleiten werde, fließt mitten durch das historische Städtchen. Über Monreal thronen zwei mittelalterliche Burgen – die Ruinen der Löwen- und der Philippsburg. Eigentlich liegen die Ruinen nicht direkt am Weg, einen Abstecher hinauf kann ich mir allerdings nicht verkneifen. Hier treffen wir auf den Traumpfad Monrealer Ritterschlag. Der Bergfried der Löwenburg kann zu meiner Freude unentgeltlich bestiegen werden. Ein Umweg hin zu den Burgen lohnt sich in jedem Fall – die Sicht auf Monreal ist wirklich schön. Allerdings kommen so zu den 19, nicht immer leicht zu gehenden Kilometern der heutigen Etappe etwa 2 Kilometer hinzu.

 

1. Etappe:  Monreal – Landgasthof Pyrmonter Mühle (ca. 19 km)

Nachdem ich die ersten 1 1/2 Stunden nun mehr geschlendert als gewandert bin – dazu lädt das romantische Fachwerkdorf aber auch geradezu ein – verlasse ich Monreal. Ist das Neubaugebiet passiert, wird das Tal der Elz von Minute zu Minute idyllischer. Bis zum einsam gelegenen Dorf Müsch, das im übrigen nur aus einer handvoll Häusern besteht, ist der Weg gepflastert. Danach verläuft er bis zur Pyrmonter Mühle zum Großteil auf geschotterten oder naturbelassenen Wegen, häufig auch auf schmalen, verschlungenen Pfaden. Dabei liegt der Pfad mal hoch über dem Elzbach und mal direkt an dessen Seite. Immer wieder wechselt der Weg auf die andere Bachseite. Kurz vor der Autobahn, die das Tal in einiger Höhe überspannt, liegt die Klosterruine der Mädburg. Hier wird der Rucksack abgesetzt, das Essen ausgepackt und verzehrt – Pause muss ja schließlich auch mal sein. Weiter geht es, denn bis jetzt ist erst etwa die Hälfte der Strecke geschafft. Auf dem nächsten Stück führt der Weg an mehreren alten Mühlen vorbei. In dem kleinem Gästehaus der Kolliger Mühle haben wir 2012, damals noch mit unserer Hündin Flou, einen erholsamen Urlaub verbracht. Am Ferienpark Wingertsberg trifft der Elzbachweg auf den Traumpfad Pyrmonter Felsensteig und verläuft mit ihm bis zum Landgasthof Pyrmonter Mühle. Insbesondere dieses abenteuerliche Stück der Tagesetappe hat mir sehr gut gefallen. Das Elzbachtal zeigt sich hier besonders wild und romantisch. Es geht ständig auf und ab. Der Pfad ist schmal. Für das letzte Stück der Etappe, den Weg hinauf zur Burg Pyrmont, sind wir nach über 5 Stunden wandern schon zu schlapp. Stattdessen geht es ein kurzes Stück direkt an der Straße bis zur Unterkunft. Bis morgen wird die Burg uns schon nicht weglaufen.

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Unserer Unterkunft – Landgasthof Pyrmonter Mühle

Der Landgasthof Pyrmonter Mühle liegt direkt unterhalb der Burg Pyrmont malerisch im Elzbachtal. Von der Terrasse hat man einen wunderschönen Blick auf den Elzbach mit seinem immerhin 6 Meter hohen Wasserfall. Aufgrund der sommerlichen Temperaturen konnten wir den Tag hier mit einem guten Essen ausklingen lassen. Das Frühstück am nächsten Tag – und das ist als Grundlage für so einen Wandertag ja wichtig – war ebenso lecker wie reichhaltig.

 

 2. Etappe: Pyrmonter Mühle – Moselkern (ca. 14 km)

Nach dem bereits erwähnten guten Frühstück machen wir uns schließlich so gegen 9 Uhr auf die Socken. Heute liegen zwar nicht so viele Kilometer vor uns wie am gestrigen Tag, jedoch sollte schon allein für die Erkundung der Burg Eltz mindestens eine Stunde einrechnet werden. Will man auch die Räumlichkeiten der Burg besichtigen (keine Hunde erlaubt) werden sogar zwei Stunden angeraten. Zunächst heißt es für uns aber, den gestern abgekürzten Teil der ersten Etappe zu laufen. Über das kurze Stück Landstraße geht es zurück zum Weg und von dort weiter zur Burg Pyrmont. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, die Burg zu besichtigen. Dafür sind wir aber schlichtweg zu früh unterwegs. Der Schlenker, der uns nach etwa 2 Kilometern so ziemlich genau wieder an der Pyrmonter Mühle vorbeiführt, lohnt sich wegen dem hoch gelegenen felsigen Abschnitt aber auch ohne die Burg besichtigt zu haben. Mit Glück kann man hier Salamander beobachten, die sich auf den Felsen sonnen. Der weitere Weg verläuft wie bereits am Vortag traumhaft schön immer in Bachnähe. Viele Orte laden zum Rasten ein. Bis kurz vor Burg Eltz, wo wir auf den Traumpfad Eltzer Burgpanorama stoßen, treffen wir keine Menschenseele. Dann wird es jedoch so richtig voll. Da wir den Elzbach bisher aber allein genießen konnten stört uns das wenig. Der Burginnenhof kann umsonst und auch mit Hunden besichtigt werden. Das lassen wir uns natürlich nicht zweimal sagen – und ich muss sagen, so einen schönen Burginnenhof habe ich noch nicht oft gesehen. Wer möchte kann sich in der Gastronomie der Burg auch für das Weiterwandern stärken. Mir ist es hier allerdings zu voll, wir gehen weiter in Richtung Moselkern. So richtig einsam wird es auf der heutigen Etappe jedoch nicht mehr. Etwa ab dem Landhotel Ringelsteiner Mühle verläuft der Weg durch Siedlungsgebiet bis zum Moselkerner Bahnhof. Etwas schade ist, dass der Weg nicht direkt an der Mündung der Elz in die Mosel vorbei führt. Wir schlagen uns trotzdem durch und beenden unsere 2-Tages-Tour mit Blick auf den Hunsrück am Ufer der Mosel.

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Fazit:

Der Elzbachwanderweg ist ein traumhaft schöner Wanderweg, der durch das tief eingeschnittene Elzbachtal mit seiner märchenhaften und naturbelassenen Landschaft führt. Enge Waldschluchten, verschlungene Pfade und phantastische Weitblicke prägen diese Streckenwanderung. Besonders sehenswert ist das historische Eifelstädtchen Monreal. Aber auch bei Burg Pyrmont und Burg Eltz bekommt das Wandererauge etwas geboten. An einigen Stellen ist die Beschilderung (schwarzer Keil) unzureichend. Eine Karte sollte deshalb unbedingt mitgeführt werden. Der Weg verläuft immer wieder auf schmalen Pfaden, die Teils im Hang liegen. Gutes Schuhwerk und Trittsicherheit sind Voraussetzung für diese Tour. Zudem gibt es etliche Höhenmeter, die überwunden werden müssen. Insgesamt würde ich den Weg deshalb in die Kategorie mittel oder sogar schwer einordnen. Am ersten Tag gibt es, außer am Start- und Zielpunkt keine Möglichkeit einzukehren. Für die Hunde gibt es durch die ständige Nähe der Elz jedoch ausreichend Wasser direkt am Weg. Mit Ausnahme der ersten und letzten 2 Kilometer führt der Weg fast ausschließlich durch die naturbelassene, wildromantische Landschaft des Elzbachtals. Auf den restlichen 30 Kilometern konnte Amy fast komplett ohne Leine laufen. Pluto war wegen seinem Jagdtrieb wie gewohnt an der Schleppleine unterwegs. Wir werden diesen traumhaften Weg auf jeden Fall nochmal laufen.

Tipp:

Eine Alternative zur Streckenwanderung bieten die bereits oben erwähnten Traumpfade. Diese Traumpfade sind zwischen 11 und 14 Kilometern lang. Trotz der relativ kurzen Runden fallen sie aufgrund der Wegbeschaffenheit und der Höhenmeter in die Kategorien mittel oder schwer. Der Traumpfad Pyrmonter Felsensteig grenzt direkt an den Landgasthof Pyrmonter Mühle und auch die Traumpfade Monrealer Ritterschlag und Eltzer Burgpanorama liegen vom Gasthof nur 20 Auto-Minuten entfernt.

Weitere Informationen findet ihr unter:

http://www.elzbachtal.de/